Sensibel im Gespräch: Schulung für Ansprechpersonen im Umgang mit sexualisierter Gewalt

Heilsbronn, 27. Mai 2025 – Wie gelingt ein Gespräch mit Betroffenen sexualisierter Gewalt? Welche Haltung braucht es? Welche Strukturen helfen, um sicher und achtsam durch ein solches Gespräch zu führen?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich neun Ansprechpersonen aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern bei einem Gesprächsführungsseminar vom 24. bis 25. Mai im Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn. Das Seminar richtete sich an ehren- und hauptamtliche Ansprechpersonen, die Betroffene sexualisierter Gewalt begleiten – ein sensibler und verantwortungsvoller Auftrag innerhalb der Kirche.
Durchgeführt wurde das Seminar von der Traumatherapeutin Claudia Levin und Diakon Andreas Lucke von der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt. Ziel war es, praxisnahes Handwerkszeug für Gespräche in belastenden Kontexten zu vermitteln.
In praxisnahen Übungen wie Rollenspielen und Gruppenarbeiten wurden Gesprächsverläufe durchgespielt, Methoden des aktiven Zuhörens erprobt und konkrete Gesprächsphasen reflektiert – von der Vorbereitung über die Gesprächsführung bis zur Nachbereitung. Zusätzlich gab es Impulse zu traumapädagogischen Grundlagen, Selbstfürsorge und zum Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem sogenannten „Clearing“ – einer strukturierten Klärung der eigenen Situation, um Betroffenen die Möglichkeit zu geben bewusst zu entscheiden, welche Schritte sie gehen möchten.
Neben fachlichen Inputs bot das Seminar auch Raum für persönliche Reflexion, Austausch und kollegiale Stärkung.