Aufarbeitung

Übergriffe sexualisierter Gewalt dürfen sich nicht mehr wiederholen. Deshalb ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen und sich dem, was passiert ist, zu stellen. Es gilt aus der Vergangenheit zu lernen, um das Heute und die Zukunft anders zu gestalten.

Institutionelle Aufarbeitung

Institutionelle Aufarbeitung meint, das Geschehene systematisch und transparent zu untersuchen und zu verstehen, um daraus Handlungsoptionen für die Zukunft zu gewinnen. Untersuchungsgegenstand sind dabei das planvolle und strategische Vorgehen der Täter und Täterinnen genauso wie strukturelle Gegebenheiten. Hierbei sind die Sichtweisen Betroffener unabdingbar. Jeder Aufarbeitungsprozess muss für sich und immer wieder neu betrachtet werden, um Betroffene und ihre jeweiligen Erlebnisse zu berücksichtigen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen im Rahmen der Prävention in alle Arbeitsbereiche der Landeskirche zurück.

Unabhängige wissenschaftliche Studie der EKD

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat eine unabhängige, wissenschaftliche Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im evangelischen Kontext in Auftrag gegeben. Daran beteiligt sich auch die bayerische Landeskirche.

Der Forschungsverbund ForuM („Forschung zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie Deutschlands“) hat das Ziel, eine Analyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen, die (sexualisierte) Gewalt und Machtmissbrauch begünstigen, vorzulegen.

ForuM setzt sich aus sechs Teilprojekten mit je unterschiedlicher Zielsetzung zusammen. Unter anderem geht es um historische Perspektiven, die bisherige Praxis der Aufarbeitung, die Perspektiven Betroffener, die kirchlichen Strukturen und ihre Nutzung durch die Täterinnen und Täter sowie um Kennzahlen und Merkmale des institutionellen Umgangs mit sexualisierter Gewalt. Erste Ergebnisse werden im Herbst 2023 erwartet.

Mit der ForuM-Studie soll eine empirische Grundlage für weitere Aufarbeitungsschritte der evangelischen Kirche und Diakonie gelegt werden.

Alle aktuellen Informationen zur ForuM-Studie finden Sie unter: Verlinkung: https://www.forum-studie.de/