„Die Signale der Kirche werden wahrgenommen, jetzt müssen endlich Taten folgen“ – Workshop zur Bildung der Betroffenenvertretung im Verbund Bayern
Im Oktober fand in Nürnberg ein Treffen zur Bildung der Betroffenenvertretung im Verbund Bayern statt. Der Workshop markiert einen wichtigen Schritt in der Vernetzung und Unterstützung der betroffenen Personen und setzt ein klares Signal für die zukünftige Zusammenarbeit und Aufarbeitung von Sexualisierter Gewalt in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und der Diakonie Bayern (DWB).
Die Teilnehmenden erhielten umfassende Informationen zur Betroffenenvertretung und zur Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission (URAK). Die URAK ist für die institutionellen Aufarbeitungsanliegen im Kontext der ELKB und den Einrichtungen der Diakonie in Bayern zuständig.
Bei einem intensiven Austausch unter den betroffenen Personen, der teils auch ohne die Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der ELKB und des DWB erfolgte, wurden Herausforderungen, Erwartungen und Möglichkeiten eines Engagements in der Betroffenenvertretung diskutiert, aber noch keine Vertretung gebildet. Ein weiteres Treffen findet im November statt, da ein intensiveres Kennenlernen notwendig ist, damit die interessierten Personen eine fundierte Entscheidung für oder gegen ein Engagement in der Betroffenenvertretung treffen können.
Das zentrale Anliegen der Betroffenenvertretung ist die Begleitung der Arbeit der URAK. Darüber hinaus wurden Erwartungen und Anliegen von betroffenen Personen festgehalten wie auch eine stärkere Vernetzung zwischen Betroffen, der Kirche und der Diakonie und eine Klärung des Aufarbeitungsbegriffes. Hierzu zählen auch die Fragen: Wie kann es gewährleistet werden, dass betroffene Personen ganzheitlich wahrgenommen werden, oder wie kann das 2-Säulen-System bei den Anerkennungsleistungen umgesetzt werden. Erwartungen und Hoffnungen von zwei Teilnehmern der Veranstaltung spiegeln diese Äußerungen wider: „Es war schon ein weiter Weg und jetzt ist die Erwartung, dass sich was tut.“ und „Signale der Kirche werden hoffnungsvoll wahrgenommen und jetzt müssen endlich Taten folgen.“
An der Veranstaltung nahmen 16 betroffene Personen und drei Begleitpersonen teil. Unter den Anwesenden waren auch der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Christian Kopp, die Präsidentin der Diakonie in Bayern, Dr. Sabine Weingärtner, die Leiterin der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt der ELKB, Martina Frohmader sowie weitere Mitarbeiterinnen der ELKB und des DWB.
- Oktober 2024
Christine Büttner, Pressesprecherin